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Mit Sexismus hat das nichts zu tun


Während der Championships in Wimbledon wird jeweils nicht nur auf den Tennisplätzen um «Spiel, Satz und Sieg» gekämpft, sondern via soziale und traditionelle Medien auch für die Sache der Frau. Zuweilen werden auf abstruse Art und Weise Dinge vermischt und merkwürdige Argumente zusammengebastelt, selbstverständlich immer im Namen der Gleichberechtigung. Und dagegen kann doch wirklich kein vernünftig denkender Mensch, auch kein Mann, etwas haben, oder?

Es sei denn, die Sache nimmt derart groteske Züge an, wie letzte Woche passiert. Mit «Erstmals seit 2009 hat ein US-Spieler den Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers erreicht», leitet ein Journalist eine Frage an, als er vom nach seinem Ausscheiden frustrierten Andy Murray mit «männlicher Spieler» unterbrochen wurde. Logisch, hatte der Schotte recht, zumal allein Serena Williams seither zwölf Major-Titel geholt hat. Doch das ist nicht der Punkt. Es geht darum, dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden sollten.

Wohl jedes über die Landesgrenzen hinaus über Sport berichtende Medium schrieb oder sprach im Zusammenhang mit Roger Federer vom Wimbledon-Rekordsieger, ungeachtet dessen, das Martina Navratilova im Westen Londons sogar neunmal triumphiert hat. Deutschland ist mit drei Titeln Fussball-Rekordeuropameister; es würde niemandem in den Sinn kommen, in diesem Zusammenhang stets darauf zu verweisen, dass die deutschen Frauen die Kontinentalmeisterschaft schon achtmal für sich entschieden haben.

Trotzdem bekam Murray für sein eher rüpelhaftes Benehmen auf Twitter jede Menge Lob. Und dem Fragesteller wurde Sexismus unterstellt – so ein Schwachsinn! Doch viele der emsigen Online-Reporter, die vom Büro aus in der Hoffnung, viele Klicks zu generieren, jeden Quatsch weiterverbreiten, nahmen die Sache frohlockend auf. Das Schlimmste ist, dass auch sogenannt seriöse Medien in die gleiche Kerbe schlugen. Sie kreierten einen Elefanten, wo eigentlich nicht einmal eine Mücke gewesen war.

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